Sehnenerkrankungen und Muskelverletzungen

Sehnenerkrankungen treten besonders häufig bei sportlich Aktiven zwischen 25 und 60 Jahren auf. So kann zum Beispiel fehlerhaftes Fitnesstraining Beschwerden im Bereich der Schulter, Ellenbogen/Handgelenk und an der Archillessehne verursachen. Es handelt sich um sogenannte Enthesiopathien. Andere Bezeichnungen hierfür lauten zum Beispiel Tendopathie, Tendinose/Tendinitis, Myotendinose, Tendomyose oder Insertionsendopathie.
Diese Bezeichnungen beschreiben eine Reizung am Sehnenansatz der Sehne zum Knochen. Die Ursache einer Enthesiopathie ist meist degenerativer, überlastungsbedingter oder entzündlicher Natur wie zum Beispiel chronische Polyarthritis, Morbus Bechterew oder Psoriasis.
Die Behandlung besteht in der Akutphase aus Maßnahmen zur Schwellungs-, Schmerz- und Entzündungsreduzierung.
In der postakuten Phase kommen Therapien (auch Injektionen) zur Stimulation der Zellregeneration und ein dosiertes Muskelaufbauprogramm zur Anwendung.
Weitere Therapien
- Elektrotherapie wie TENS, Iontophorese, Hochvolttherapie und Ultraschallbehandlung
- Krankengymnastik
- Infiltrationstechniken, ggf. mit Kortison
- Neuraltherapie mit Procain
Sehnenluxationen sowie große Abrissverletzungen wie zum Beispiel die komplette Rotatorenmanschettenruptur an der Schulter müssen meist operativ versorgt werden.
Circa ein Drittel aller Verletzungen im Sport sind Muskelverletzungen, so dass nicht selten aus einer nicht ausgeheilten Verletzung eine nachfolgende größere Verletzung resultiert. Die Folgen sind lange Trainings- und Wettkampfpausen.
In unserer Praxis wird nach klinischer und ggf. Ultraschall- oder Kernspintomografischer Diagnostik zwischen folgenden Schweregraden unterschieden:
- Muskelkater
- Muskelzerrung
- Muskelfaserriss
- Muskel-(Bündel-)riss
- Muskelkrampf
- Muskelprellung
Die Therapie besteht in einer Anwendung einer Vielzahl von Physiotherapeutischen Maßnahmen. Die Heilungsdauer nach Muskelverletzungen, welche in mehreren Phasen abläuft, richtet sich nach der Schwere der Verletzung.
Nach einer Muskelverletzung sollten Sportler erst nach vollständiger Beendigung des Heilungsprozesses wieder an Wettkämpfen teilnehmen.